Leinen Materialberater
Die Leinenfasern werden aus dem Stängel der Flachspflanze gewonnen.
Leinenfasern sind ähnlich aufgebaut wie Baumwollfasern, sie bestehen vorwiegend aus Zellulosemolekülketten. Durch den Pflanzenleim der die Elementarfasern zusammenhält, ist Leinen steifer aber im Vergleich zur Baumwolle ist die Oberfläche glatter.
Inhalt - Leinen Materialberater:
1. Eigenschaften von Leinen
2. Veredelungsarten
3. Fasermischungen
4. Typische Leinenstoffe
5. Pflegeeigenschaften
6. Textilkennzeichnung
Eigenschaften von Leinen:
- Feinheit und Griff: Die etwas gröberen Flachsfaserbündel geben Leinen einen festen Griff.
- Wärmeisolation: Die glatten Leinenfasern haben kaum Lufteinschlüsse und isolieren wenig. Leinenstoffe fühlen sich frisch und kühl an und sind deshalb für Sommerkleider sehr gut geeignet.
- Feuchtigkeitsaufnahme: Leinen ist sehr saugfähig, nimmt Feuchtigkeit schnell auf und gibt sie auch rasch wieder an die Umgebung ab.
Dies unterstützt die Klimaregelung des Körpers bei heißem Klima. - Hautfreundlichkeit: Durch den Pflanzenleim ist Leinen steifer, härter und auch weniger geschmeidig als Baumwolle.
- Festigkeit: Die Festigkeit und Strapazierfähigkeit von Leinen ist sehr gut.
Eine nasse Leinenfaser ist noch reißfester als die trockene. - Elastizität (Knitterneigung): Leinen hat eine sehr geringe Elastizität und knittert deshalb stark.
Veredelungsarten von Leinen:
- Pflegeleicht Ausrüstung (Knitterarm): Durch Vernetzung von Zellulosemolekülen, z.B. Kunstharzen, erhält Leinen eine größere Elastizität und dadurch wird das Knitterverhalten verbessert. Es verliert jedoch dabei meist an Festigkeit und Saugvermögen, trocknet allerdings auch schneller.
Fasermischungen bei Leinen:
Überwiegend wird Leinen mit Baumwolle zu "Halbleinen" verarbeitet.
Dabei bestehen die Kettfäden aus Baumwolle, die Schussfäden aus Leinen.
Außerdem wird Leinen auch mit anderen Bastfasern wie Hanf oder Ramie sowie mit zellulosischen und synthetischen Chemiefasern wie Modal, Polyamid und Polyester gemischt.
Typische Leinenstoffe:
Leinen Pflegeeigenschaften:
Leinen - Waschen:
Leinen ist waschbar, kochfest, schnell trocknend, bügelfähig und nicht bügelfrei.
Leinen ist kochfest. Für bunte Textilien gelten Einschränkungen.
Chemische Reinigung:
Leinen kann mit den üblichen Lösemitteln behandelt werden.
Leinen - Trocknen:
Trocknung im Wäschetrockner ist möglich.
Leinen - Bügeln:
Die Bügeltemperatur sollte bei 220° C liegen und das Bügelgut sollte feucht sein.
Leinen - Chloren:
Textilkennzeichnung:
Gemäß des Textilkennzeichnungsgesetztes darf die Bezeichnung Flachs oder Leinen nur für Fasern aus dem Stängel der Flachspflanze verwendet werden.
Als Reinleinen können Textilien aus 100% Leinen bezeichnet werden. Die Bezeichnung "Halbleinen" darf bei Erzeugnissen deren Kette vollständig aus Baumwolle und deren Schuss ganz aus Leinen besteht verwendet werden. Der Leinenanteil des Gewebes muss bei mindestens 40 % liegen.
Leinensiegel: Mit dem Leinensiegel dürfen Textilien aus Reinleinen und Halbleinen gekennzeichnet werden. Bei Mischungen muss der Leinenanteil mindestens 50 % betragen. Das Leinensiegel garantiert auch für gute Qualität.